An die korrespondierende Phase schließt sich die Periode des schriftstellerischen Journalismus an, die in der Zeit zwischen der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu verorten ist.
Die schriftstellerische Phase ist von einer anspruchsvollen Flugblatt- und Zeitschriftenliteratur geprägt. Sie ersetzte nicht die Avisenpresse, sondern entwickelte sich parallel zu ihr. Die Verbreitung anspruchsvollerer Texte wurde durch den Zeitgeist der Aufklärung befördert. Die französische Revolution veränderte die politischen und sozialen Verhältnisse, philosophische Theorien fanden Verbreitung. Die Themen des schriftstellerischen Journalismus waren historischer, philosophischer und religiöser Natur. Mit der Märzrevolution von 1848 wurden auch politische Fragestellungen aufgegriffen.
Zunächst wurden Schriftsteller hauptsächlich selbstverlegerisch tätig und fungierten als Autor, Herausgeber und Verleger. Später delegierten sie die unternehmerischen Aufgaben an Verleger. Die Ausdrucksformen des schriftstellerischen Journalismus waren die gelehrte Zeitschriftenliteratur, die wissenschaftlich-belletristische Journalliteratur und moralische Wochenschriften. Protagonisten des politisch-literarischen Journalismus waren Joseph Görres vom Rheinischen Merkur sowie der junge Karl Marx, damals bei der Rheinischen Zeitung tätig.