Claas Relotius ist ein bekannter deutscher Journalist. Er arbeitete unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, den Spiegel, Zeit-Online und viele mehr.

Im Herbst 2018 arbeite Relotius zusammen mit dem Journalisten Juan Moreno an einer Reportage über Bürgerwehren an der us-amerikanisch-mexikanischen Grenze. Mureno fielen dabei einige Unsauberkeiten in der Recherche und Unstimmigkeiten in der fertigen Reportage auf. Daraufhin recherchierte er eigenständig zu seinen Vermutungen und überprüfte die Angaben und Informationen Relotius'.Innerhalb dieser Recherche bestätigten sich Murenos Vermutungen und Skepsis. Seine Ergebnisse veröffentlichte er und schrieb später ein Buch darüber.

Es stellte sich heraus, dass Relotius häufiger Unwahrheiten oder Erfundenes in seine Texte einfließen lies. In vielen seiner Texte stecken falsche informationen oder gefälschte Aussagen. Dabei war das Ziel, die Texte dadurch interessanter zu machen.

Als Reaktion auf Relotius' Fälschungen folgte Prüfung sämtlicher veröffentlichter Reportagen des Spiegels und der Arbeitsweise der Redaktion durch eine Aufklärungskommission. Diese veröffentlichte im Mai 2019 einen 17-seitigen Abschlussbericht.Darin zeigte sich, dass der Spiegel auch außerhalb von Relotius' Reportagen Probleme bei der Ermittlung und Aufdeckung ausgedachter Informationen in journalistischen Texten hat.

Relotius kündigte im Dezember 2018 beim Spiegel. Seither lebt er zurückgezogen und ist nicht mehr als Journalist aktiv. Zahlreiche seiner Reportagen und journalistischen Texte wurden offline genommen, darunter unter anderem die Reportage „Jäger“, die in Kooperation mit Mureno entstanden ist. Im Januar 2019 erklärte er, alle 19 Journalistenpreise, die er erhalten habe samt Preisgeldern, zurückgeben zu wollen.