Der Begriff „Mediengesellschaft“ tritt als immer häufiger auftretendes Buzzword in Erscheinung. Dabei reiht er sich in eine Reihe anderer Buzzwords ein, die als griffige Selbstbeschreibung zu fungieren versuchen, um die komplexe Realität verdichtet und vereinfacht darstellen zu können. Vergleichbare Begriffe waren „Freizeitgesellschaft“, „Erlebnisgesellschaft“ und „Informationsgesellschaft“. Dadurch ist eine Orientierung der eigenen Zeit leichter, auch wenn diese Aufgabe eigentlich zukünftigen Historikern zugesprochen werden sollte. Aus soziologischer Sicht ist der Begriff Mediengesellschaft nicht theoriefähig.
Nach Saxer ist eine Mediengesellschaft eine moderne Gesellschaft, in der Medienkommunikation ein allgegenwärtiges und die gesamte Gesellschaft durchdringendes Totalphänomen geworden ist. Diese Durchdringung geschehe auf drei Ebenen, so Saxer: Auf der Makroebene werden Institutionen durchdrungen, auf der Mesoebene Organisationen und auf der Mikroebene die konkreten individuellen und kollektiven Vermittlungsprozesse.
Die Dimensionen der Mediengesellschaft lassen sich an verschiedenen quantitativen und qualitativen Veränderungen festmachen.
Die Anzahl der medialen Angebote steigt (Quantitative Zunahme medialer Angebote). Die Anzahl der Zeitungen steigt zwar nicht mehr, stagniert derzeit aber, was den Begriff des Zeitungssterbens in eine gewisse Relation setzt. Zugleich ist eine qualitative Veränderung medialer Angebote zu erkennen.
Auf Seiten der Rezipienten ist eine quantitative Zunahme der Mediennutzung erkennbar. Quer über die Bevölkerung werden täglich etwa 9,5 Stunden Medien konsumiert. Für die Rezipienten erfahren die Medien einen qualitativen Bedeutungszuwachs.