Der Konstruktivismus ist ein Modell der Philosophie und Lernpsychologie. Es besagt, dass sich jeder Mensch eine eigene Realität konstruiert und keinen Zugriff auf eine objektive Realität hat. Damit wird eine universelle Fragestellung der Philosophie angesprochen: Gibt es ein Allgemeines? Gibt eine Wahrheit? Gibt es eine Realität?
Es gibt verschiedene Ausformungen des Modells des Konstruktivismus. Die stärksten Antagonisten sind der radikale und der gemäßigte Konstruktivismus. Vertreter:innen des radikalen Konstruktivismus gehen davon aus, dass es keine Abbildung der objektiven Realität gibt. Es gibt nur die subjektiven Realitäten eines jeden Individuums. Übereinstimmende Wahrnehmungen sind so nicht möglich. Als Begründer des radikalen Konstruktivismus gilt Ernst von Glasersfeld.
Der gemäßigte Konstruktivismus sieht auch die Schaffung subjektiver Realitäten als gegeben an. schließt im Gegensatz zum radikalen Konstruktivismus jedoch nicht aus, dass es übereinstimmende Wahrnehmungen gibt. Dieses Modell lässt in der Folge die Schaffung allgemeingültiger Fakten zu.