Zur Beschreibung des Verhältnisses von Massenmedien und dem gesellschaftlichen Teilsystem der Politik wurden verschiedene Modelle aufgestellt, die sich in der Richtung einer Einflussnahme bis hin zu einer Reziprozität hin unterscheiden. Es lassen sich vier Verhältnisparadigmen ausmachen.
Medien haben den Auftrag der Kontrolle der Politik. Deswegen werden sie auch als vierte Gewalt bezeichnet. Dieses Verhältnis der einseitigen Kontrolle beschreibt das Gewaltenteilungsparadigma. Ergänzt wird die Kontroll- durch eine Kritikfunktion. Die Systeme Medien und Politik sind in diesem Paradigma unabhängig voneinander.
Dieser Ansatz beschreibt eine gewachsene Bedeutung der Medien für die Politik, mit der aber ein Autonomieverlust der Medien einhergeht. Der Einfluss des politischen Systems auf das mediale System ist gestiegen, was einen Relevanzverlust für das Mediensystem nach sich zieht. Gründe dafür sind eine professionalisierte Öffentlichkeitsarbeit der Politik sowie Steuerungshandlungen durch politische Akteure.
Das Machtverhältnis hat sich nach dem Dependenzansatz zugunsten der Medien verschoben. Politische Akteur*innen sind abhängig von Medien geworden, die Politik unterwirft sich den medialen Gesetzmäßigkeiten. Medien erlangen einen großen Einfluss auf die Vermittlung politischer Botschaften. Politiker*innen versuchen durch polarisierenden Äußerungen Aufmerksamkeit zu erlangen.
Der Interdependenzansatz beschreibt ein reziprokes Verhältnis von Massenmedien und Politik. Beide Systeme werden als voneinander abhängig beschrieben. Diese Abhängigkeit kann in Teilen zu einer Symbiose der Systeme führen. Das poltische System stellt sich zunehmend auf Massenmedien ein, agiert medialer. Das Mediensystem auf der anderen Seite agiert zunehmend politisch.