Die der Anzeigen-Auflagen-Spirale zugrundeliegende Hypothese ist, dass es Wechselwirkungen zwischen den beiden Absatzmärkten werbebasierter Medien gibt. Steigt die Reichweite eines Mediums, steigt auch das Interesse von Firmen an einer Anzeigenplatzierung in dem jeweiligen Medium. Das steigert die Werbeeinnahmen des Mediums, da Anzeigen zu höheren Preisen vertrieben werden können. Die höheren Gewinne wiederum ermöglichen höhere Investitionen, die sich in einer höheren Qualität des Mediums niederschlagen können, was wieder zu einer höheren Reichweite führt. Diese wiederholte Bedingung des einen durch das andere erzeugt eine Spiralwirkung. Die Anzeigen-Auflagen-Spirale kann allerdings auch negative Effekte als Abwärtsspirale verstärken: Eine niedrige Auflage führt laut dem Modell zu geringeren Einnahmen, die zu einer, durch Einsparungen bedingten, geringeren Qualität führen können, was auf lange Sicht zu einem weiteren Rückgang der Reichweite führt.
Diese Spiralwirkung existiert allerdings nur bei privaten Medien, die einen Teil ihres Umsatzes durch Werbeeinnahmen generieren. Aus diesem Grund wird bei privaten Medienangeboten auch vom Doppelcharakter der privaten Presse gesprochen.