Vom Mittelalter bis zur beginnenden Neuzeit ist nach Dieter Paul Baumert die Phase des präjournalistischen Journalismus zu verorten. Wie der Begriff selbst impliziert, ist noch nicht von einem Journalismus nach heutigem Verständnis zu sprechen. Der Austausch von Nachrichten geschah sporadisch und nicht gewerbsmäßig. Nachrichten wurden hauptsächlich durch die Privatkorrespondenz höherer Stände ausgetauscht, die sich zur brieflichen Zeitungen entwickelte. Daneben gab es eine gering ausgeprägte Berichterstattung sowie Gesandtschaftsberichte. Überbracht wurden Nachrichten von Vorläufern der Journalisten: Spielleute, Dichter und Sänger, die sich als „wandernde Journalisten“ bezeichnen lassen haben. Indirekt zählen auch Buchdrucker aus technischer Sicht sowie Postmeister, Kaufleute und Diplomaten, aufgrund ihrer reisenden Tätigkeiten, zu den Vorläufern der Journalisten. Aufgrund des Zugangs zu Nachrichtenquellen, die ihnen durch ihre Position zustanden, agierten auch Chronisten, Stadtschreiber, fürstliche Sekretäre und Chronisten als Berichterstatter.
Zusammenfassend lässt sich die präjournalistische Periode als eine nicht berufsmäßige Nachrichtenbefriedigung, beschränkt auf einige Standesgruppen, charakterisieren.
An die präjournalistische Phase schloss nach Baumer die korrespondierende Phase an. Insgesamt hat er die Geschichte des Journalismus in Deutschland in vier Perioden eingeteilt. Die Unterteilung sieht er als funktionale Unterscheidung an.