Pressekonzentration

Der Begriff „Pressekonzentration“ bezeichnet das Schrumpfen und Zusammenwachsen der deutschen Medienlandschaft auf wenige Verlagshäuser und die damit einhergehende Reduzierung der publizistischen Einheiten. Fünf Verlagshäuser geben 44 % der Auflage aller deutschen Tageszeitungen heraus, beim Publikumszeitschriften sind es 75 % (Stand:2017). Die Konzentration ist oft nicht sichtbar, es gibt etwa 350 Verlage, die diesen Verlagshäusern zugehörig sind.

Die Gründe für die Herausbildung großer Medienkonzerne sind meist kommerzieller Art. Herstellungskosten können gesenkt, Inhalte mehrfach verwertet und Verwaltungskosten eingespart werden. Außerdem lassen sich Anzeigenpakete für mehrere Produkte besser verkaufen, Anzeigen können gemeinsam akquiriert werden.

Die Pressekonzentration hat auch eine positive Seite. Viele Produkte können nur überleben, weil sie durch andere Produkte des Konzerns querfinanziert werden, so war es lange bei der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ und ist es bei der „Welt“ des Springer-Verlags.

Anzahl von Zeitungen im Jahr 2021 in Deutschland

Im dritten Quartal 2021 gab es in Deutschland 340 Zeitungen. Die Tages- und Sonntagszeitungen sowie die Wochenzeitungen hatten dabei eine Auflage von knapp 15 Millionen. Dazu kommen 194 Titel als E-Paper, mit einer Auflage von 2,2 Millionen.

Formen der Pressekonzentration

Man unterscheidet vier Formen der Pressekonzentration:

  1. Publizistische Konzentration
  2. Verlagskonzentration
  3. Auflagenkonzentration
  4. Lokalkonzentration

Bekämpfung der Pressekonzentration

Eine wirtschaftliche Kontrollinstanz stellt die Presse-Fusionskontrolle von 1976 dar: Wenn Unternehmen zusammen mehr als 25 Millionen Euro einnehmen würden, bedarf es einer Genehmigung des Bundeskartellamts. Eine Ablehnung kann durch eine Zustimmung des Bundeswirtschaftsministers aufgehoben werden.