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redaktionelle-phase [2022/01/10 17:26] robinredaktionelle-phase [2022/01/13 15:42] (aktuell) eric
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 Die redaktionelle Phase bildet nach Baumert den Abschluss des journalistischen Berufsbildungsprozesses. Die [[korrespondierende-phase|korrespondierenden]] und [[schriftstellerische-phase|schriftstellerischen Leistungen]] verschmolzen zu einer redaktionellen Tätigkeit. Der redaktionelle Journalismus wurde auch durch die Aufhebung der Zensur im Jahre 1848 befördert. Bald wurde auch der Verband der deutschen Journalistenvereine gegründet. Der Journalismus wurde zu einer Profession. Die redaktionelle Phase bildet nach Baumert den Abschluss des journalistischen Berufsbildungsprozesses. Die [[korrespondierende-phase|korrespondierenden]] und [[schriftstellerische-phase|schriftstellerischen Leistungen]] verschmolzen zu einer redaktionellen Tätigkeit. Der redaktionelle Journalismus wurde auch durch die Aufhebung der Zensur im Jahre 1848 befördert. Bald wurde auch der Verband der deutschen Journalistenvereine gegründet. Der Journalismus wurde zu einer Profession.
  
-**Der Weg zum professionellen Journalismus**+====Der Weg zum professionellen Journalismus====
  
 Eine Vielzahl von Aspekten förderte diese Entwicklung und machte sie notwendig. Der allgemeine Nachrichtenbedarf stieg, es entstand ein Bedarf an ausführlicher Lokalberichterstattung durch das Wachstum der Gemeinden bis hin zur Urbanisierung. Auch gab es durch öffentliche Parlamentssitzungen und Gerichtsverhandlungen mehr Nachrichtenmaterial, über das berichtet werden konnte. Ähnliches gilt für die aufkommende Parteienbewegung. In der Öffentlichkeit entstand ein Interesse am internationalen Geschehen, Wirtschaft und Kultur, das befriedigt werden musste. Es wurde nicht nur die Zensur aufgehoben, sondern auch das staatliche Anzeigenmonopol. Es stand also äußerst günstig um die Fortentwicklung und Verbreitung des professionellen Journalismus. Eine Vielzahl von Aspekten förderte diese Entwicklung und machte sie notwendig. Der allgemeine Nachrichtenbedarf stieg, es entstand ein Bedarf an ausführlicher Lokalberichterstattung durch das Wachstum der Gemeinden bis hin zur Urbanisierung. Auch gab es durch öffentliche Parlamentssitzungen und Gerichtsverhandlungen mehr Nachrichtenmaterial, über das berichtet werden konnte. Ähnliches gilt für die aufkommende Parteienbewegung. In der Öffentlichkeit entstand ein Interesse am internationalen Geschehen, Wirtschaft und Kultur, das befriedigt werden musste. Es wurde nicht nur die Zensur aufgehoben, sondern auch das staatliche Anzeigenmonopol. Es stand also äußerst günstig um die Fortentwicklung und Verbreitung des professionellen Journalismus.
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 Zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kristallisierten sich drei Zeitungstypen heraus:  Zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kristallisierten sich drei Zeitungstypen heraus: 
-  * die aus der Avisenpresse entstandene Geschäftspresse +  * die aus der Avisenpresse entstandene Geschäftspresse,die sich zur Generalanzeiger-Presse entwickelte 
-  * die sich zur Generalanzeiger-Presse entwickelte +  * die Parteipresse  
-  * die Parteipresse sowie überregionale Qualitätszeitungen+  * sowie überregionale Qualitätszeitungen
  
-Neben der Verbreitung redaktioneller Inhalte und dem steigenden Interesse daran entwickelte sich auch ein wissenschaftliches Interesse am Journalismus und seiner Bedeutung für die Gesellschaft . Der deutsche Soziologe Max Weber erkannte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts den Doppelcharakter der Presse begründet in ihrem Auftreten auf zwei Märkten. Karl Bücher gründete 1916 in Leipzig das Institut für Zeitungskunde. Bücher vertrat die Auffassung, dass der redaktionelle Anteil einer Zeitung der Gewinnabsicht untergeordnet sei. Außerdem habe das Ansehen des Journalismus als freien Beruf einen illusionären Charakter. +Neben der Verbreitung redaktioneller Inhalte und dem steigenden Interesse daranentwickelte sich auch ein wissenschaftliches Interesse am Journalismus und seiner Bedeutung für die Gesellschaft. Der deutsche Soziologe Max Weber erkannte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts den Doppelcharakter der Pressebegründet in ihrem Auftreten auf zwei Märkten. Karl Bücher gründete 1916 in Leipzig das Institut für Zeitungskunde. Bücher vertrat die Auffassung, dass der redaktionelle Anteil einer Zeitung der Gewinnabsicht untergeordnet sei. Außerdem habe das Ansehen des Journalismus als freien Beruf einen illusionären Charakter. 
  
-{{tag>Medienwissenschaft}}+{{tag>Medienwissenschaft Mediengebrauch}}
redaktionelle-phase.1641831977.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/01/10 17:26 von robin